Donnerstag, 16. September 2010

Bilder

Zum Reisebricht über Marx (8.9.10) und in die ehemals deutschen Dörfer sind die Bilder verloren gegangen. Hier noch einige Eindrücke.



kath. Kirche in Marx



Kirche in Marx


Schwesternkloster in Marx


zum Frühstück eingeladen


staubige Wege


der ehemals deutsche Ort Marienthal


Salve regina mit Ziegen


Kirche in Marienthal


eingeladen
Bischof, Reiseführer,Fahrer, Autowäscher

leider schon zurück

  
Abschied

Ein bisschen heiser vom vielen erzählen und immer noch mit leuchtenden Augen will ich die Berichte unserer Fahrt abschließen. Im Flugzeug nach Berlin hatte ich schon einen Text begonnen. Nun habe ich im Blog von Bischof Clemens gesehen, dass er bereits bis zum Abheben der Jak 42 in Saratow berichtet hat. Ich gebe hier nur den Link von ihm zum nachlesen weiter:www.kath-ru.blogspot.com/  Auch sonst hat er in seinem Blog  von unseren Tagen in Russland berichtet.  




Lieber Bischof Clemens,  wir sagen Dir herzlichen Dank für die Zeit in Deinem Bistum. Danke für Deine liebe und herzliche Aufnahme, Deine Geduld uns so vieles zu erklären und zu übersetzen. Die gemeinsamen Tage mit Dir, den Priestern, den  Schwestern in Saratow und Marx und den Gläubigen in den Gemeinden haben uns die Gemeinschaft, die uns in Jesus geschenkt ist, neu spüren lassen.  



Schwesterngemeinschaft im "Bischofshaus" (mitverantwortlich für unsere Gewichtszunahme
 

















Auf dem Rückflug hatten wir noch einige Stunden, um uns  im Zentrum von Moskau ein wenig umzusehen.
 

Blick aus dem Kaufhaus GUM auf den Roten Platz und das Mausoleum
 







der Kreml in Moskau



15.9.10   17.55 Uhr -   wieder in Deutschland
 




Dienstag, 14. September 2010

Morgen fliegen wir zurück


wer das lesen kann ist kein  Wessi


zum Markt

Dies wird der letzte Blogeintrag aus Saratow sein...
Heute Vormittag sind wir über den Markt spaziert. Zu Hause können wir  zeigen, was wir schönes als Andenken gekauft haben.
Gleich gehen wir mit Bischof Clemens ins Stadtmuseum. In einem Raum sind noch Gegenstände aus der alten katholischen Kirche in Saratow ausgestellt (Beutekunst). Um 18.00 Uhr werden wir die Messe  in der Bischofskirche feiern . Heute ist ja das Fest Kreuzerhöhung.
Zum Abendessen hat Clemens noch den Generalvikar des Bistums und den Pfarrer  von Saratow  eingeladen. Ich freue mich schon auf diese Runde unter den Brüdern.
Ich gebe es zu, ein bisschen Wehmut liegt  bereits in diesen Zeilen. Das Flugzeug von Saratow nach Moskau  geht um 6.50 Uhr. 8.20 Uhr werden wir in Moskau landen. Hier werden wir unsere Koffer  in die Aufbewahrung geben und mit einem Vorortzug und der Metro ins Zentrum von Moskau fahren. Clemens  hat uns am Flughafen alles genau erkärt und gezeigt.
Der Rückflug nach Berlin wird um 17.10 Uhr sein. Dank Zeitverschiebung landen wir bereits 17.55 Uhr. 

ein langer Weg nach Marx und ein Dorf in der Steppe

Die Rückfahrt beginnt um 7.30 Uhr. Wir entkommen mit dieser für Russland frühen Zeit dem Verkehrschaos in Uljanowsk. Unser nächster Anlaufpunkt ist das Kloster in Marx. Auf halber Strecke überqueren wir die Wolga und sind um 14.00 Uhr in Marx. 
Die Schwestern haben uns das Mittagessen warm gehalten…. Wir fahren gleich anschließend in ein kleines Dorf- Stepnoje – Siedlung Steppe. Es liegt eine Stunde weit von Marx. Dort stehen einige Häuser, die von Deutschland errichtet wurden (um das Jahr 1992). Das ist alles, was geblieben ist von der Möglichkeit wieder Deutsche in der ehemaligen Wolgarepublik anzusiedeln. .. einige Häuschen, 50 km von der Wolga entfernt, ohne Arbeitsmöglichkeiten. Man hat dort  Flüchtlinge aus Tatschikistan angesiedelt.
Wer konnte hat diesen trostlosen Ort wieder verlassen. Es gibt Alte, Kranke und viele Trinker. Renovabis hat damals eine ganz kleine Kapelle gebaut. Jede Woche fahren die Schwestern und der Pfarrer aus Marx in dieses Dorf und haben Glaubensgespräche und feiern die hl. Messe. Die Buszeiten sind aus meinem letzten Dorfbericht bekannt: 2 Busverbindungen pro  Woche. Aus diesem Dorf ist ein Mädchen in den Orden der Eucharistieschwestern eingetreten. Vier Jahre lebte sie in Mexico und vor ihrer Weiterfahrt verbrachte sie einige Tage ihres Heimaturlaubes in einem Konvent am Schwarzen Meer. Gestern stand sie an der Straße und versuchte mit Autostop zur Messe zu kommen… ohne Erfolg.
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Bischof Clemens packt den Messkoffer ins Auto und wir fahren los. Sie wartet schon  vor der Kirche auf den Bischof. Er war damals ihr Heimatpfarrer in Marx. Die Freude ist beiden anzusehen. Das Glöckchen wird geläutet und sechs Kinder und einige Frauen und Cyril, gerade vier Monate alt, versammeln sich mit der Schwester und uns um den Altar (sogar ein Messdiener). In den Gottesdiensten wird immer gepredigt, auch werktags, weil sonst wenig Unterricht sein kann. Morgen ist das Fest Kreuz Erhöhung wir feiern es schon heute mit der kleinen Gemeinde. Wo ist Jesus geboren, fragt der Bischof die Kinder, hier in Stepnoje? Sie lachen und antworten richtig. Wo ist er gestorben, etwa in Moskau … und so erzählt er ihnen vom Kreuz Jesu, das die Mutter des damaligen Kaisers gefunden hat… Nach der Messe das „übliche“ Foto und noch ein Gespräch. Manche können die deutschen Worte verstehen. Nun fahren wir zurück nach Marx, um die Familie des Hausmeisters zu besuchen. Die Gemeinde St. Martini in Erfurt hat eine Patenschaft für diesen Mann übernommen. Sie zahlt einen guten Teil seines monatlichen Gehaltes und das schon seit drei Jahren.
Bitte erst Abendbrot essen, sagen die Schwestern, als wir den Koffer mit den Gottesdienstgeräten abgeben. Danach geht es aber wirklich in die ul. Bebla – Bebelstraße: Begrüßung, Tee, Plini... wir haben es geahnt: wieder essen. Wir erfahren, wie die Familie lebt...
Nein, Kürbisse können wir nicht mit nach Deutschland nehmen, aber ein Brot und Weintrauben werden uns mitgegeben. Wir sind ja noch zwei Tage in Russland...


(Die Bilder wollen nicht so richtig. Das Nachtfoto entstand bei der Familie des Hausmeisters.)

Montag, 13. September 2010

Brüder und Schwestern

Zum Abendessen sind wir in das Haus der Schwestern eingeladen. Es liegt nur einige Hundert Meter von der Kirche entfernt, doch wir fahren mit dem Bus. Den brauchen wir für den Heimweg. Wenn es dunkel ist und viele betrunken sind, ist es zu gefährlich zu Fuß zu gehen. So fallen wir sechs Männer in das kleine Klösterchen ein. Gemeinsam mit uns am Tisch sitzt eine blinde Babuschka. Die Schwestern haben sie in ihr Haus aufgenommen. Zuvor lebte sie mehrere Jahre auf der Straße. Durch Trunksucht verlor sie ihre Wohnung, die Kinder wollten sich nicht mehr um sie kümmern...
Die Schwestern spüren, dass es ihre Berufung ist, solchen Menschen zu helfen und möchten ein Haus dafür errichten. Sie beteten und haben Gott gesagt: Wenn es richtig ist, diese Frau aufzunehmen, dann schenke uns neue Berufungen (Frauen, die in ihre Gemeinschaft eintreten). Die Frau wohnt nun fast ein Jahr bei ihnen und es gibt zwei Frauen, die bei ihnen eintreten möchten. Eine Schwester kümmert sich beim Essen um die blinde Frau.
Von uns Diakonen möchten die Schwestern wissen, wie wir die Berufung zu unserem Dienst gespürt haben.
Auch wir haben Fragen. Uns interessiert, warum junge Frauen aus Argentinien in Russland leben...
Um 21.30 Uhr sind wir wieder im Pfarrhaus. Natürlich wollen wir uns noch ein wenig unterhalten. Die Patres freuen sich, ihren Bischof und Gäste aus Deutschland im Haus zu haben.  Eine Flasche russisches Bier und wir sind zufrieden. Sie fragen uns, ob es viele Berufungen zum Priester in unseren Gemeinden gibt . Nun, die Situation kennen viele Blogleser: Junge Leute in den Gemeinden erleben oft nur alte Priester . Die Lebensform der Ehelosigkeit für Priester findet immer weniger Akzeptanz, auch im inneren Bereich der Gemeinden usw...
Ein wunderschöner, aber auch sehr langer Tag! Clemens übersetzt ins Deutsche, dann wieder unsere Sätze für die Patres... Nachdem er zweimal gefragt hat: "Äh, in welcher Sprache muss ich jetzt sprechen?", gehen wir schlafen.
In der letzten Nacht haben wir dezentral geschlafen. Ich habe mein Bett im Büro  aufgebaut und alle waren heute zufrieden.

russische Verhältnisse

die Leitung steht wieder
Jetzt hatte auch die Kurie keinen Strom. Die Schwester nennen das russische Verhältnisse. Die waren für uns inszeniert. Nun geht es wieder weiter. Bei uns ist es ja schon 22.00 Uhr

Eine lebendige Gemeinde

Clemens hat uns schon ein bisschen über die Gemeinde erzählt. Sie besteht vorwiegend aus Armeniern und die sind laut und temperamentvoll. Die Eucharistie beginnt um 10.30 Uhr. Schon eine Stunde vorher kommen nach und nach die Leute. Sie reden miteinander, beichten und beten den Rosenkranz. Der überwiegende Teil der ca. 100 Gottesdienstbesucher sind Armenier, die aus Georgien eingewandert sind. Ich schätze, dass 50 % der Gottesdienstbesucher Kinder und Jugendliche sind. Die Gemeinde besteht erst seit 4 Jahren. Nun wisst Ihr, was mit der Überschrift gemeint ist. Gleich nach dem Schlusslied ist wieder Fototermin. Alle versuchen einen Platz im Altarraum zu finden für das Gruppenfoto. Pater Stephan bringt noch schnell das Blumengesteck vor dem Altar in Sicherheit, damit es nicht dem Ansturm der Leute geopfert wird. Wie jeden Sonntag sind alle zum Tschai eingeladen. Unter der Kirche im Gemeinderaum haben Frauen Tee, Kuchen, Salate, kleine Krautwickel, Früchte ….. und viele andere leckere Sachen vorbereitet. Natürlich ist heute alles etwas festlicher. Wir können uns unterhalten und etwas informieren. Die jungen Mädchen tanzen, eine Schwester aus Argentinien singt. Nun sollen auch die Deutschen etwas singen, etwas Lustiges. Wir holen uns Clemens als Verstärkung und singen „Heut ist ein Fest bei den Fröschen am See“ – vierstimmig so gut es geht, unser gequake ….. und alle lachen. Als der letzte Lada Oldtimer vom Hof gerollt ist, fahren wir mit Pater Ariel und Pater Stefan ins Zentrum. Wir gehen an Lenins Geburtshaus vorbei und schauen auf die mächtige Wolga. Eine Brücke, mehrere Kilometer lang verbindet die alte und die neue Stadt.
Armenier lassen sich gerne fotografieren




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kath. Kirche und Gemeinderäume in Uljanowsl
eine bunte Gemeinde
Die Bilder wollen nicht so wie ich es will,,,,